Der erste Kontakt mit einem Züchter wird, wenn er nicht auf Ausstellungen geknüpft wird, sicherlich telefonisch sein. Hier haben sie schon eine gute Möglichkeit, viel in Erfahrung zu bringen. Seien Sie nicht verwundert, wenn auch der Züchter Ihnen eine Menge Fragen stellen wird. Es geht hier nicht um den Verkauf einer Ware, sondern um ein lebendes kleines Wesen, deren weiteres Schicksal dem Züchter sehr wohl am Herzen liegt.
Wenn Sie dann einen "Schnuppertermin" ausgemacht haben, halten Sie sich auch bitte an diesen. Sie ahnen gar nicht, wie frustrierend es für die meisten Züchter ist, wenn abgemachte Termine ohne Absage nicht eingehalten werden. Dieser Fall ist häufiger als man denkt.
Die meisten Züchter stellen sich sehr gründlich auf diese Termine ein und wollen sich auch Zeit für Ihren Besuch nehmen, denn einen Lebenspartner für die nächsten 15 Jahre sucht man sich ja nicht unbedingt innerhalb von 5 Minuten aus! Da ist es dann besonders ärgerlich, wenn man vielleicht als Züchter einen anderen Termin abgesagt hat, nur um dann von Interessenten versetzt zu werden.
Ist der Züchter in der Nähe Ihres Wohnortes, ist das persönliche Vorbeikommen natürlich nicht so kompliziert. Schwieriger ist es schon, wenn man einen Züchter gefunden
hat, der weit weg wohnt. So bleibt oft nur der Weg, sich Fotos schicken zu lassen.
Jetzt ist es endlich soweit: Sie stehen mehr oder weniger aufgeregt vor der Tür "Ihres" Züchters und wollen sich die Kleinen anschauen. Worauf sollte man jetzt achten?
Machen die Tiere einen gesunden und aufgeweckten Eindruck (Augen klar, Ohren sauber, After nicht verkotet?)
Macht die Umgebung der Katzen einen sauberen und gepflegten Eindruck? (Fressplätze, Katzenklos?)
Ein leichter Tiergeruch lässt sich nicht immer vermeiden, besonders, wenn der Züchter mehrere Tiere hält. Besonders potente Kater setzen gerne ihre Duftmarke nicht unbedingt immer in das Katzenklo. Da kann der Züchter noch so viel putzen und scheuern, im Moment riecht es ganz einfach. Scheuen Sie sich aber auch hier nicht, zu fragen.
Fragen Sie den Züchter danach, wie seine Gesundheitsvorsorge für die Katzen aussieht (Impfungen, Tests usw.). Lassen Sie sich erklären, gegen was sowohl die alten Katzen als auch die Jungtiere geimpft werden. Durchgeführte Schutzimpfungen zumindest gegen Katzenschnupfen/-seuche sind Grundbedingungen der Zuchtrichtlinien der meisten Vereine.
Kann Ihnen der Züchter zu dem Charakter der einzelnen Jungtiere genaue Auskunft geben? Denken Sie daran, Sie suchen einen Lebensgefährten für die nächsten 15 Jahre! Nehmen Sie nicht nur das Aussehen der Katze als Kriterium für die Auswahl!
Gehört der Züchter einem Verein an? Bedauerlicherweise gibt es viele schwarze Schafe, die ohne Vereinszugehörigkeit Katzen "züchten". Hier findet keinerlei Kontrolle statt. Diese Leute können schalten und walten, wie sie wollen. Sehr oft werden hier Katzen zu Dumpingpreisen angeboten. Es besteht aber keine Möglichkeit, zu überprüfen, wie oft eine Katze gedeckt wurde, ob sie regelmäßig geimpft wurde, ob sie die bestmöglichste Ernährung erhält usw. Vergessen Sie nie: Gesunde Kitten brauchen eine gesunde Mutter. Dies ist nicht möglich, wenn die Mutterkatze nicht optimal ernährt wird.
Kaufen Sie nie ein Tier aus Mitleid! Eben gerade bei den oben genannten "Züchtern" findet man oft kleine, erbärmlich aussehende Katzenkinder mit verklebten Augen, nicht entwurmt, nicht geimpft, mit Durchfall .... So traurig dies für diese Kleinen ist, die Vermehrer finden eben auf Grund des Mitleidsfaktors immer wieder Abnehmer für diese armen Kreaturen und gehen ihrem "Handwerk" ungestraft weiter nach. Informieren Sie in so einem Fall lieber den Tierschutzverein. Nur so kann diesen Vermehrern ihre Grundlage genommen werden. Seien Sie versichert, was Sie beim Kaufpreis eines solchen Kittens "sparen", werden Sie doppelt und dreifach hinterher beim Tierarzt lassen!
Ein guter Züchter wird Ihnen ausreichend Zeit geben, den Ihnen vorgelegten Kaufvertrag - auf den Sie immer bestehen sollten - durchzulesen und ihn auch mit Ihnen durchzusprechen. Er wird Sie nie zum Kauf drängen und Ihnen immer eine Bedenkzeit einräumen. Er wird Sie auch sehr ausführlich zu Ihren Lebensumständen befragen. Vielleicht wird Ihnen das etwas merkwürdig vorkommen. Schließlich hat er ja etwas zu verkaufen und Sie wollen etwas kaufen - nur hier liegt der Unterschied darin, dass es sich um ein kleines Lebewesen handelt, dass dem Züchter ans Herz gewachsen ist und mit dessen Abgabe er auch immer ein kleines Stück von sich mitgibt.
Der Züchter möchte ganz einfach wissen, wo sein Tier hinkommt und was es dort erwartet. Das ist auch der Grund, warum viele Züchter die Tiere selbst an ihren neuen Wohnort bringen und sich von der Unterbringung ihrer Tiere überzeugen. Werten Sie dies nicht generell als Misstrauen, sondern als Sorge um das Tier.
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